Das neue Berufsbildungszentrum des Sozialwerks St. Georg ist eröffnet

Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt

Meist war der Weg von Menschen mit einer geistigen Behinderung vorgezeichnet. Nach der Sonderschule ging es in die Behindertenwerkstatt. Doch heute gibt es auch für Menschen mit Assistenzbedarf die Möglichkeit, über eine Ausbildung den Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.

Ein wichtiger Meilenstein!

In Resse wurde jetzt das neue Berufsbildungszentrum des Sozialwerks St. Georg eröffnet. Hier können sich Menschen mit Assistenzbedarf in verschiedenen Arbeitsbereichen ausprobieren und herausfinden, was ihnen gefällt – und das mit modernster, digitaler Ausstattung.

Michael Wegmann, Leiter des Berufsbildungsbereichs, erklärt, warum der neue Standort so wichtig ist: „In diesem neuen Gebäude wurden digitale Lernangebote von Beginn an mitgedacht und eingebaut.“ Dazu kommt: Das neue Berufsbildungszentrum steht in einem Industriegebiet an der Resser Isoldenstraße und ist somit mitten drin im „normalen“ Arbeitsleben. „Zuvor wurde das Gebäude von der Firma Wolter genutzt“, berichtet Wegmann. Für das Sozialwerk sei die Immobilie ein echter Glücksfall. „Wir mussten hier keine einzige Wand versetzen“, so Wegmann. „Und die Firma Wolter hat uns grandios unterstützt.“

Ein weiterer wichtiger Punkt: Teilnehmer können selbst über ihren weiteren Weg entscheiden

Das Gebäude bietet moderne, barrierefreie und digitalisierte Räume. „Ziel ist eine angenehme Bildungsatmosphäre, in der unterschiedlichste Arbeiten ausprobiert und erlernt werden können“, erklärt Stefanie Langer, stellvertretende Leiterin der Emscher-Werkstatt. Außerdem soll in Zukunft viel Wert auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Umgebung gelegt werden.

Wichtig sei auch die Mitbestimmung der Teilnehmer

„Nicht wir entscheiden darüber, wer welchen Abschluss macht – das entscheiden die Teilnehmer selbst“, sagt Michael Wegmann. Ausprobieren können sie sich etwa im Garten- und Landschaftsbau, im Kfz-Bereich oder in der Gastronomie. Wie es nach der Zeit in Resse mit den Teilnehmern weitergeht, entscheiden sie selbst. „Wir bieten in jedem Fall die Werkstatt an der Emscherstraße als sicheren Ort an“, sagt Wegmann. „Aber wenn die Menschen nicht mehr dorthin zurückwollen, sondern es in den ersten Arbeitsmarkt schaffen, dann haben wir unseren Job richtig gemacht.“

Quelle: WAZ Gelsenkirchen