Geschäftsführer RA Michael Grütering: „IG Metall treibt Unternehmen an die Grenzen der Leistungsfähigkeit“

Die Metall­ar­beit­ge­ber der Emscher-Lippe-Region haben die IG Metall davor gewarnt, die Unter­neh­men in Tarif­run­den nicht Jahr für Jahr mit über­zo­ge­nen For­de­run­gen an die Gren­zen ihrer Leis­tungs­fä­hig­keit zu trei­ben. Die hete­ro­gene Lage in den ein­zel­nen Betrie­ben und Bran­chen der export­ori­en­tier­ten Metall– und Elek­tro­in­dus­trie erfor­dere ange­sichts zuneh­men­der Unsi­cher­hei­ten auf vie­len rele­van­ten Märk­ten eine ver­nunfts­be­zo­gene Tarif­po­li­tik, so Rechtsanwalt Michael Grütering, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Eisen- und Metallindustrie Emscher-Lippe e. V. Das vor­ge­legte For­de­rungs­pa­ket sei alles andere als situa­ti­ons­ge­recht. „Die Gewerk­schaft muss auf­pas­sen, dass sie den Bogen nicht über­spannt“, erklärte Grütering.

Die For­de­rung nach Ein­kom­mens­ver­bes­se­run­gen von 5,5 Pro­zent sei „rea­li­täts­fern“, ein all­ge­mei­ner Anspruch auf Alters­teil­zeit „nicht umsetz­bar“ und die Ein­füh­rung einer tarif­ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Bil­dungs­teil­zeit „nicht nach­voll­zieh­bar“. Er habe die Sorge, so Grü­te­ring, dass die Tarif­runde 2015 erneut mit zu vie­len strit­ti­gen The­men über­frach­tet werde. „Das macht eine ver­nünf­tige Lösung schwe­rer“, betonte Grü­te­ring weiter.

Nach Wor­ten des Ver­bands­ge­schäfts­füh­rers sei die Höhe der Lohn­for­de­rung völ­lig unan­ge­mes­sen. In der nordrhein-westfälischen Metall– und Elek­tro­in­dus­trie ver­dien­ten Mit­ar­bei­ter der­zeit im Schnitt 4.180 Euro, das Jah­res­ein­kom­men liege durch­schnitt­lich über 50.000 Euro. „Das sind Weltklasse-Vergütungen, die die Unter­neh­men zuneh­mend schwer am Markt ver­die­nen kön­nen“, sagte Grü­te­ring. Ein erneu­ter Zuwachs um 5,5 Pro­zent werde daher viele Unter­neh­men über­for­dern und Arbeits­plätze kosten.