IW analysiert Fachkräfteengpässe in Unternehmen
Zwischen August 2011 und Juli 2015 sind in 53 von 285 durch das IW Köln analysierten Berufsgattungen, die typischerweise eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen, anhaltende Fachkräfteengpässe festzustellen. Anhaltende Engpässe bestehen, wenn bundesweit die Zahl der registrierten Arbeitslosen mit dem entsprechenden Zielberuf über den vierjährigen Betrachtungszeitraum nicht ausreicht, um alle offenen Stellen im jeweiligen Beruf zu besetzen.
Da nur etwa jede zweite offene Stelle bei der BA gemeldet wird, ist dies der Fall, wenn weniger als 100 Arbeitslose auf 200 gemeldete offene Stellen kommen. In den Jahren 2011 bis 2015 waren 23 Berufsgattungen sogar von starken Engpässen betroffen, die dann bestehen, wenn weniger als 100 Arbeitslose auf je 100 gemeldete offene Stellen kommen. Von den starken Engpässen entfielen fünf auf das Berufsfeld „Energie, Elektro und Mechatronik“, im Berufsfeld „Metall“ wurden sechs Engpassberufe ermittelt. Seit 2011 ist der Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze in allen Berufsfeldern gestiegen und betrug 2014 durchschnittlich 6,6 Prozent. Die Zahl der offenen Nachwuchsstellen im Berufsfeld „Metall“ stieg zwischen 2011 und 2014 von 2,8 auf 4,4 Prozent und im Berufsfeld „Energie, Elektro und Mechatronik“ von 2,5 auf 4,4 Prozent. Weniger Probleme bei der Besetzung bestehen im Berufsfeld „Technische Forschung und Entwicklung“ mit 2,4 Prozent.
Auch die Regionen in Deutschland weisen große Unterschiede auf, wenn es um die Besetzung von Lehrstellen geht: Besonders große Probleme haben Betriebe in Ost- und Süddeutschland, zeigt die IW-Studie. Demnach blieben in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern fast jede vierte aller Ausbildungsstellen unbesetzt und in Stralsund immerhin mehr als jede fünfte. Besonders drastisch ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in der technischen Forschung und Entwicklung. NRW hat nach Bremen, Hamburg und Berlin mit 4,3 Prozent den mit Abstand niedrigsten Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze. Quelle: IW Köln