Modellprojekt zur Integration Langzeitarbeitsloser (MILa) gestartet

Gestern Abend (13.03.2018) wurde im Haus der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe das Gelsenkirchener Modellprojekt zur Integration Langzeitarbeitsloser gestartet. RA Michael Grütering (im Bild unten rechts), Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, und Sozialdezernent Luidger Wolterhoff stellten das Projekt über 60 interessierten Unternehmensvertretern vor.

Michael Grütering klärte zunächst die Ausgangslage. Die Wirtschaftslage sei gut, verbunden mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Außerdem zeichnete sich langsam aber stetig ein Fachkräftemangel ab, allerdings mit einer Belastung von Fachkräften mit einfachen Tätigkeiten. Dies läge u.a. daran, dass immer mehr Arbeitsplätze für einfachste Tätigkeiten wegfallen würden. Es gäbe kaum noch Arbeitsplätze für einfachste Tätigkeiten. Aktuell wären über 7.600 Langzeitarbeitslose für Helfertätigkeiten gemeldet, es gäbe aber nur 250 freie Stellen für Helfertätigkeiten.

Deshalb starten die Stadt Gelsenkirchen und die Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe nun ein Modellprojekt. Ziel sei, so Michael Grütering, die Integrationsperspektiven für die dauerhafte Beschäftigung langzeitarbeitsloser Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Das Projekt wird gefördert vom Arbeitsministerium NRW und wird neben dem Standort Gelsenkirchen auch in den Städten Dortmund, Duisburg, Essen und im Kreis Recklinghausen durchgeführt.

Zielgruppen seien erwerbsfähige SGBII Leistungsbezieher, die seit mindestens vier Jahren ohne wesentliche Unterbrechung Leistungen beziehen würden, so Grütering. Die neuen Beschäftigungsverhältnisse seien vollumfänglich sozialversicherungspflichtig. Es gäbe keine Übernahmeverpflichtung, egal wie lange die Beschäftigung dauern würde. Die Stellen würden mit dem Mindestlohn vergütet, bzw. mit dem üblichen Tarif. Jeder eingestellte Mitarbeiter wird für maximal 22 Monate für 1000 EUR gefördert.

Der Arbeitgeberverband ist die Verbindungsstelle. Ansprechpartner ist Jürgen van der Burght (im Bild unten links), ehemaliger Ausbildungsleiter im Düsseldorfer Sprinterwerk der Daimler-AG. Der Verband kann jederzeit angesprochen werden, wird aber auch selbst aktiv. Die Terminvereinbarung mit dem Arbeitgeber organisiert der Arbeitgeberverband – der Arbeitsvertrag wird zwischen dem Unternehmen und dem Mitarbeiter direkt geschlossen. Anschließend wird der Förderantrag ausgefüllt und an die Stadt Gelsenkirchen geschickt.